Negotiating Family and Community in Anglo-American Christmas Discourses from 1843 to 2020
Master thesis
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Date
2021-06-02Metadata
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Abstract
Die vorliegende Masterarbeit mit dem Titel „Verständnis von Familie und Gemeinschaft in Weihnachtsdiskursen von 1843 bis 2020“ argumentiert, dass die Definitionen der Begriffe Familie und Gemeinschaft, so wie sie Charles Dickens in seiner Weihnachtsgeschichte beschreibt, über Frank Capras Film Ist das Leben nicht Schön? sowie Theodor Geisels Kinderbuch Der Grinch oder die Geklauten Geschenke und dessen Verfilmungen bis hin zur Weihnachtswerbung im Coronajahr 2020 in ihren Grundzügen unverändert geblieben sind. Es werden dabei homogene Gruppen beschrieben, die zu Weihnachten an einer „home base“ (dem Heimatort) zusammentreffen, um ihre Gemeinschaft zu feiern. Außenstehende haben dabei zwar die Möglichkeit, Teil der Gemeinschaft zu werden, allerdings nur, wenn sie bereit sind, sich dieser anzupassen. Die Weihnachtstexte, die dieser Arbeit zugrunde liegen, adressieren die jenseits der Weihnachtszeit vorhandenen sozio-kulturellen Probleme nicht, sondern verdecken sie stattdessen hinter einer Fassade, die bei LeserInnen bzw. dem Publikum eine nostalgische Reaktion hervorrufen. Diese Arbeit thematisiert in den Analysekapiteln den Einfluss von Ritual (in Anlehnung an Victor Turners Beschreibungen von rituellen Prozessen), sozialem Kapital (nach Pierre Bourdieus „Formen des Kapitals“) und Nostalgie (vor allem mit Unterstützung von Sevtlana Boyms Abhandlungen zur Thematik) auf die Primärtexte. Dabei wird deutlich, dass Weihnachtsliteratur, -filme, und -werbung sich immer noch der Vorlage bedienen, die bereits Dickens mit seinem Kulturtext („culture text“, Paul Davis) im Jahr 1843 in Stein gemeißelt hat. In der vorliegenden Arbeit soll dieser einseitige, positive und warme Blick auf Familie und Gemeinschaft problematisiert werden, da diese Sicht weder ein differenziertes Bild einer vielfältigen Gemeinschaft zulässt noch eine ergiebige Auseinandersetzung mit Themen wie Diversität oder auch Einsamkeit und Alter ermöglicht.