Seelenverwandt - Eine komparative Analyse von Yoko Tawadas "Paul Celan und der chinesische Engel" und Rainer Maria Rilkes "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge"
Master thesis

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Date
2022-05-20Metadata
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- Master theses [219]
Abstract
Gegenstand der vorliegenden Masterarbeit ist Yoko Tawadas im Jahr 2020 erschienener Roman "Paul Celan und der chinesische Engel". Durch einen komparativen Vergleich mit Rainer Maria Rilkes "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" wurde der These nachgegangen, dass die Suche nach alternativen Deutungsansätzen für die Welt, die ihrer erlebten Wirklichkeit gerecht werden, die Seelenverwandtschaft der beiden Hauptfiguren der Texte ausmacht. Als produktiver Ausgangspunkt für die komparative Analyse wurden die Theorien des Philosophen Jean-François Lyotards zur Postmoderne benutzt, die für das Erkenntnissinteresse dieser Arbeit adaptiert wurden. Anhand Textbeispielen aus den Romanen wurden Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den Protagonisten in den Umgang mit den in beiden Romanen vorkommenden Themenkomplexen, wie die Sprach- und Erkenntnisskrise, aufgezeigt. Der Schwerpunkt wurde dabei auf Yoko Tawadas Anliegen und Werk gelegt, die durch den Vergleich mit Rainer Maria Rilkes Roman als produktives Gegenüber, im literarischen Diskurs der Moderne und Postmoderne positioniert wurde. Auf dieser Weise wurde dargestellt welche ausgrenzende Macht Meta-Erzählungen ausüben, und wie individuelle Perspektiven, durch die „Suche nach Paralogie“, dazu beitragen können, vielfältigere Kulturräume zu erschaffen, die mehrere Menschen und deren Lebensrealitäten widerspiegeln. The subject of this thesis is Yoko Tawada’s "Paul Celan und der chinesische Engel", published in 2020. Through a comparative analysis with Rainer Maria Rilke’s "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" the hypothesis is examined that the search for alternate interpretative approaches, that do justice to their experiences of reality, makes the main characters of the respective texts kindred spirits. As a productive approach for the comparative analysis, the postmodern theories of the philosopher Jean-François Lyotard were employed, modified for the interests of this thesis. By using textual evidence from the two novels, similarities, and differences in the two protagonists’ approach to the range of topics present in both texts, such as the existential crisis of language, was explored. Emphasis was placed on Yoko Tawada’s work and concerns, which through comparison with Rainer Maria Rilke’s text, served to place Tawada in the literary discourse surrounding modernism and post-modernism. Thus, the marginalising power of meta-narratives was illustrated, as well as the way in which individual perspectives and the “quest for paralogy” can contribute to creation of more diverse cultural spaces, that reflect a wider range of life experiences.