Überlieferung. Editionsgeschichte. Zugangsmöglichkeiten
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2022Metadata
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- Department of Philosophy [266]
- Registrations from Cristin [11074]
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In: Weiberg, A., Majetschak, S. (eds) Wittgenstein-Handbuch. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05854-6_3Abstract
Außer der kurzen Besprechung eines Logikbuches (RC 1913), der Logisch-Philosophischen Abhandlung (TLP 1921, publ. 1922; deutsch-englisch als Tractatus logico-philosophicus 1922), dem Wörterbuch für Volksschulen (WB 1926), dem Artikel »Some Remarks on Logical Form« (RLF 1929) und einem Leserbrief an Mind (CEM 1933) beschränkte sich W.s öffentliche Wirksamkeit hauptsächlich auf seine ca. 40 Vorlesungsreihen an der Universität Cambridge und rund 20 Vorträge und Diskussionsbeiträge, mit wenigen Ausnahmen ebenso alle in Cambridge. Zur Veröffentlichung eines zweiten philosophischen Buches kam es trotz mehrerer Vorhaben, zum Teil in Zusammenarbeit mit Friedrich Waismann (vgl. WLP 1976), und auch trotz bereits konkreter Kontaktaufnahme mit Cambridge University Press 1938 und 1943 bezüglich einer deutsch- und englischsprachigen Publikation (der damaligen Fassungen) der Philosophischen Untersuchungen (vgl. von Wright 1986, 125–127), zu Lebzeiten nicht mehr. W. hinterließ bei seinem Tod Manuskripte und Typoskripte von insgesamt ca. 20000 Seiten, die kurz als ›W.s Nachlass‹ bezeichnet werden. In diesem finden sich nicht nur philosophische Arbeiten, sondern (in der Regel chiffriert) ebenso Reflexionen zu Kunst und Kultur, Tagebuchaufzeichnungen und Traumberichte, wie auch Passagen, in denen W. seinen Charakter, persönliche Krisen oder auch sein Verhältnis zur Religion reflektiert, und sogar Stoßgebete. Zusätzlich zum Nachlass hinterließ W. noch Taschenkalender, eine ›Unsinn-Sammlung‹, ein sorgsam zusammengestelltes Fotoalbum, einen umfangreichen Briefwechsel, Marginalien in Büchern wie auch ›Wittgensteiniana‹ in Nachlässen anderer.